Macht vergären mehr Sinn als kompostieren?
In einer Tonne biogenem Abfall steckt etwa gleich viel Energie wie in 500 Litern Erdöl. Dieses Potenzial sollte möglichst genutzt werden. Die Zusammensetzung der biogenen Abfälle bestimmt weitgehend den Verwertungsweg.
Bei der Kompostierung kann aus strukturhaltigen Grünabfällen ein hochwertiger, sinnvoller und sehr nützlicher Kompost hergestellt werden. Bei der Vergärung können Grünabfälle sowie alle Lebensmittelabfälle zu Biogas und Gärgut recycelt werden. Aus dem CO2 neutralen Biogas lässt sich Strom und Wärme oder Fahrzeugtreibstoff herstellen. Das Gärgut dient als Närstoffprodukt für die Landwirtschaft. Seine Qualität ist jedoch nicht mit jener des Komposts zu vergleichen.
Wenn die beiden Verfahren miteinander kombiniert werden, lässt sich aus der Gesamt-Bioabfallfraktion erneuerbare CO2 neutrale Energie, hochwertige Kompost-Kultur-Substrate (KKS) für den Gartenbau, die Landschaftspflege und die Pflanzenzucht sowie Flüssig-Nährstoffe für die Landwirtschaft gewinnen. Während hierbei die eher holzigen trockenen Abfälle direkt der Kompostierung zugeführt werden, gelangen die feineren und feuchten/nassen Abfälle zuerst in die Vergärung. Dort erfolgt der anaerobe Abbau, bei dem auch das Biogas entsteht. Nach der Entwässerung kommt dann das feste vergorene Material ebenfalls in die Kompostierung. Dort können dann auch noch jene Ligninanteile aus dem Gärkuchen aufgeknackt werden, welche im Gärprozess nicht abgebaut wurden.